Peeyusha hat geschrieben:Liebe Dornrose,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort,die Organisation der Aufgaben habe ich auch versucht ,bin aber ziemlich gefrustet wenn ich es nicht schaffe .
Finde es beruhigen zu lesen das die Einkauferei nicht nur für mich ein Problem ist ,Hilfe ja ist aber nich so einfach.
Mist mir fallen die Augen gerade zu.
Peeyusha
Hi Peeyusha,
mir ging es früher auch so, dass ich völlig frustriert war, wenn ich meinen Plan nicht geschafft hatte für die Woche. Das passiert heute eher weniger.
Zum einen war es so, dass ich meine Ziele zu hoch gesteckt hatte und mich ständig überforderte. So habe ich irgendwann angefangen weniger zu machen und kam dann auch zurecht. Zwischenzeitlich habe ich die Anzahl der zu erledigenden Arbeiten zwar wieder erhöht, bin aber auch nicht am Boden zerstört, wenn ich es mal nicht schaffe. Das kommt auch nicht soooooo häufig vor, aber ich werde mich hüten, mich dann selbst zu geißeln. Zufrieden bin ich sicher auch nicht mit mir, aber ich kann es dann auch gut als Tatsache hinnehmen, dass es halt nicht immer gut läuft.
Einen ganz großen Fehler hatte ich seinerzeit noch zusätzlich gemacht. "Was du diese Woche nicht schaffst, erledigst du halt nächste Woche mit." Ich hatte mir immer vorgenommen, die Aufgaben "nachzuarbeiten, was ich mir natürlich völlig in die Haare schmieren konnte. Das Resultat war, dass ich irgendwann gar nix mehr gemacht habe, weil mir mal wieder alles über den Kopf wuchs.
Ich tippe ja schon fast, dass Putzen nicht unbedingt dein Steckenpferd ist, eher ein notwendiges Übel? Das macht es nicht einfacher. Ich kann dir nur empfehlen, das Ganze ein bisschen lockerer zu sehen, Selbstvorwürfe nützen ja im Grunde nichts, im Gegenteil. Du darfst ruhig stolz auf dich sein, wenn du die Aufgaben für eine Woche erledigt hast, noch stolzer, wenn du mehr als erforderlich gemacht hast und entspannt, wenn es mal nicht so sein sollte. An Tagen, an denen sich abzeichnet, dass überhaupt nicht läuft, lege ich auch mal einen Ruhetag ein und mache das, wozu ich Lust habe oder was-auch-immer. Der nächste Hausfrauentag kommt bestimmt.
Die Hausfrauentage sind bei mir immer ganz unterschiedlich. An manchen Tagen geht mir alles locker von der Hand und ich bin im Laufe des Vormittags fertig. An anderen bin ich bis abends beschäftigt. Nicht durchgehend natürlich, denn im Grunde ist es ja nicht so viel, was zu erledigen wäre. Hat aber sicher auch was mit meiner (Un)Lust am Putzen zu tun.
Ich arbeite keinesfalls durch, mache relativ häufig Pausen. Am Stück mache ich vielleicht maximal eine halbe Stunde etwas (es sei denn, ich empfinde bei meiner Tätigkeit gerade mal eine ungemeine Freude), danach wenigstens ein Raucherpäuschen. Ansonsten müsste ich nämlich nach maximal zwei Stunden insgesamt schlafen (je mehr Stress, umso mehr Schlaf brauche ich). Regelmäßige Pausen gehören für mich mit dazu.
Du hattest schon einmal die Idee mit ein bisschen Organisation besser zurecht zu kommen. Versuche es doch noch einmal. Vielleicht kannst du mal überlegen, was an deiner Idee nicht ganz stimmt, was du brauchst, um zufriedener zu sein. Ohne eine geeignete Idee scheinst du nicht so gut zurecht zu kommen, somit müsstest du dir überlegen, wie es denn gehen könnte.
Zur Haushaltshilfe:
Hier kann ich mich natürlich nur auf mich beziehen. Zu der Zeit, als ich überhaupt nicht mehr klar kam und auch Einkäufe für mich erledigt werden mussten, habe ich bei der Krankenkasse nachgefragt. Mein Arzt hätte mir das entsprechende Formular ausgefüllt und die Krankenkasse hätte mir eine Haushaltshilfe bezahlt, allerdings nur für 28 Tage im Jahr. Finde ich grundsätzlich eine Frechheit, denn es könnte ja sein, dass ich für zwei Monate mal eine Hilfe in Anspruch nehmen müsste, aber das interessierte dort keinen.
Nun habe ich eine Bekannte, die für einen häuslichen Pflegedienst arbeitet. Dieser Verein ist sehr gut und beschäftigt sehr engagierte Mitarbeiter. Bei Bedarf würde ich mich dort melden, bekäme sofort Unterstützung und die Leute leiten alles weitere in die Wege und können auch durchsetzen, dass ich eine Hilfe im Haushalt oder zum Einkaufen bekomme, weil sie das von vorneherein gut begründen. Es steht dann zwar irgendwann eine Untersuchung beim Amtsarzt an, aber der gemeine Narkoleptiker sollte ohnehin zu solchen Terminen einen Zeugen mitbringen, der die Symptomatik schildern kann bzw. deine körperlichen "Ausfälle" etc. bestätigt.
Wie ich im ersten Beitrag schon schrieb, bewältige ich meine Einkäufe wieder selbst. Kataplektisch bin ich nach wie vor, auch recht heftig, aber das macht relativ wenig aus. Zumindest in vielen Geschäften hilft man mir wenn nötig. Es ist momentan aber nicht so, dass ich kaum einen Schritt tun kann, ohne schon wieder die Augen zu verdrehen und vor Schwäche vor mich hinzuwackeln. Es gibt immer mal Tage, an denen es mir schwerer fällt als an anderen, aber im Allgemeinen läuft es recht gut.
Heute ist übrigens einer meiner "Hausfrauentage". Ich beginne den Tag am besten mit einer Pause und nehme ein Entspannungsbad.
Ciao
Dornrose